Digitales Schlaraffenland (Edition kybernetisches Bällebad)

2024 | 50.000 modifizierte Plastikwürfel, Black Box | 350 x 350 x 30 cm

Das Werk „Digitales Schlaraffenland“ ist eine kybernetische Bällebad mit unbegrenzten Möglichkeiten, analog zum Schlaraffenland sind hier nahezu keine Grenzen gesetzt. Das Werk besteht aus 50.000 Würfeln mit Nullen und Einsen, sogenannten Bits, der Grundeinheit des Digitalen. Die 50.000 Bits ermöglichen 2 hoch 50.000 Kombinationen, eine Zahl, die so groß ist, dass sie nahezu unmöglich ist zu veranschaulichen.

Diese Unmöglichkeit wird hier jedoch als „virtuelle Realität“ im wahrsten Sinne des Wortes unmittelbar erfahrbar. Die Arbeit zeigt die Logik und Optionenvielfalt der Digitaltechnik mit Daten, Ebenbildern von allem und jeden zu erschaffen.
Mit einer binär-numerischen Darstellung der Welt kann buchstäblich alles in reine Zahlengestalten, in algebraische Strukturen aus Nullen und Einsen, die Grammatik des Digitalen, verwandelt werden.

Das Spezifische am Digitalen ist sein unspezifischer Charakter und die nahezu allgegenwärtige Form, die bisher nur der Präsenz von Göttern und dem Einsatz von Schrift vorbehalten war. Im Fall des „Digitalen Schlaraffenlandes“ verfügen wir über eine unfassbare Menge an Information mit einer unendlichen Rekombinationsfähigkeit. Dieselbe Technologie, Nullen und Einsen, kann die unterschiedlichsten Dinge hervorbringen und steuern, sie ist noch stärker als z.B. die Sprache in fast jede Situation übersetzbar.

Die meisten Daten sind unsichtbar in den „Black Boxes“ der Endgeräte versteckt. Wenn sie sichtbar werden, können sie Unbehagen auslösen, zum Beispiel in Form von Enthüllungen über unsere Vorlieben und unser Verhalten. Doch hier im digitalen Schlaraffenland ist Komfort das oberste Gebot. Hier kann man endlos mit den Möglichkeiten spielen und unbegrenzt Daten schreiben.

Ausstellungen

Decoding the Black Box, Galerie Stadt Sindelfingen, DE, 2024


Photos: Frank Kleinbach & Wolfgang Günzel ©Galerie Stadt Sindelfingen