Rīdeō, ergo sum — ich lache, also bin ich (Preungesheim Version)

2025 | Memory Spiel mit Soundmodulen (Eigenbau) | versch. Elektronik, Lachaufnahmen der Bürger:innen von Preungesheim | 100 x 100 cm

Begleittext von Jeanne Charlotte Vogt zur Ausstellung im fliegenden Künstler:innenzimmer (FlieKü):

Wenn wir neu in einem Viertel ankommen, wie FlieKü-Künstler Olsen, dann wollen wir uns vertraut machen. Wir wollen uns zu Hause fühlen. Und das geht am besten über den Kontakt zu Menschen. Aber wie finden wir Kontakt zu anderen in einer Zeit, in der wir schon vollkommen eingenommen werden durch unsere täglichen Verpflichtungen und unser omnipräsentes digitales Sozialleben? Wer schenkt uns morgens ein Lächeln auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule?

Olsen lebt und arbeitet als Künstler normalerweise in einem kleinen Ort im Schwarzwald. In seiner Kunst untersucht er beispielsweise die Beziehung zwischen Menschen und Maschinen, baut humorvolle Roboter oder erforscht mit spielerischer Neugier wie intelligent Computer wirklich sein können. Im Schwarzwald gibt es natürlich deutlich weniger Menschen als in Frankfurt – dort kennt und vertraut man sich schnell.

Wie also sollte man Menschen für die eigenen Experimente und Fragen in Preungesheim finden? Auf einer seiner ersten Fahrten mit der U5 saß er ganz in der Nähe von zwei jungen Preungesheimerinnen, die bis zur Endstation hindurch lachten – aus vollem Herzen. Olsen hat also schnell gemerkt: vielleicht muss man in so einer großen Stadt gar nicht viele Leute kennenlernen. Vielleicht reicht es, einen Teil von ihnen zu kennenzulernen: ihr Lachen.

Olsen’s Lach-Memory mit dem Titel Rīdeō, ergo sum stellt uns vielfältigste Stimmen von Preungesheim vor: einen European BMX-Champion von 1985, eine Preungesheimer Lach-Yoga Gruppe, Kinder aus der Nachbarschaft oder ein Liebespaar von einer Preungesheimer Parkbank. Die Lacher unterscheiden sich von Generation zu Generation, zwischen den Kulturen und den Lebenslagen.

Beigetragen zum Lach-Memory haben so einige Preungesheimer:innen – denn Olsen bot als Belohnung für jeden Lacher eine Kugel Eis. Dabei hatte letztlich jeder und jede großen Spaß beim Gespräch mit Olsen und die eine oder der andere musste sich fragen „wann hab ich denn das letzte Mal von Herzen gelacht?“ oder stellte fest „die Deutschen müssen wirklich mehr Lachen!“ Die nicht-repräsentative Preungesheim-Studie zeigte jedenfalls, dass öffentliches Lachen gar nicht so einfach ist – außer vielleicht für Kinder. Ist von Herzen Lachen also ein Kinderspiel? Alle Preungesheimer:innen sind nun eingeladen es auszuprobieren und sich durch die Lacher ihrer Nachbarschaft zu spielen.

Und vielleicht lernen wir so alle Preungesheim noch ein bisschen besser kennen – die Eigenheiten und Schönheit seiner Stimmen – und fühlen uns noch ein bisschen mehr zu Hause.

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Rīdeō, ergo sum — ich lache, also bin ich (Preungesheim Version)
Rīdeō, ergo sum — ich lache, also bin ich (Preungesheim Version)
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Ausstellungsansichten Fliegendes Künstler:innenzimmer, Photos: Christoph Jakob

Die Arbeit ist im Rahmen eine Stipendiums im fliegenden Künstler:innenzimmer (FlieKü) der Crespo Foundation enstanden.



Dank an die Crespo Foundation, das FlieKü-Team (Jana Weyer, Mathis Hagenau, Nia Borufka), Quartiersmanagement Preungesheim (Oliver Fassing und Andrea Munzert), marsman vom Chaos Computer Club Frankfurt, Schreinerei Lohr, der Lachyoga Gruppe Preungesheim unter Leitung von Carmen Nothnagel, sowie allen, die mitgelacht und damit zum finalen Werk beigetragen haben.,